Dienstag, 7. April 2009

Vinitaly 2009

So, nun ist auch die Vinitaly 2009 Geschichte. Von einer Wirtschaftskrise war nichts zu merken. Die Besucherzahl war laut den Ausstellern mindestens so hoch wie im Vorjahr. Das Interesse an Wein ist also ungebrochen. Ich hatte diesmal die Ehre die vielen Eindrücke mit meiner lieben Frau zu teilen. Leider hatten wir nur einen Tag für die Messe und „mußten“ den Rest unseres Kurzurlaubes am Garda See verbringen ;-) Da man an einem Tag eine Messe in diesem Umfang nicht bearbeiten kann, haben wir Schwerpunkte im Piemont und in der Toskana gesetzt.

Gestartet haben wir den Tag dennoch mit einem Kurzbesuch in der Friaul-Halle.
Bei einem sehr fruchtigen Pinot Grigio plauderten wir mit Rinaldo Fiegl, der übrigens auch sehr gut deutsch spricht, über die Geschichte des Weingutes und die ausgezeichneten Weine. Die aus Österreich stammende Familie betreibt in Oslavia, einem kleinem Ort in den Hügeln bei Görtz, ein Weingut mit 30 ha.















Nach der Einstimmung machten wir uns an die Rotweine. Wollten wir, jedoch fiel uns der Aufbau eines Messestandes ins Auge und bevor wir weitergingen, konnten wir einer Einladung zur Verkostung nicht widerstehen. alles klar - es ging um hochprozentiges. Ein Blick auf die Uhr - 12.08 - warum nicht! Die Distillerie Bepi Tosolini gehört zu den wichtigsten in ganz Friaul. Die Auswahl an diversen Traubensorten scheint unbegrenzt zu sein. Eine Spezialität aus dem Hause Tosolini ist der Aquavite Most, ein Brand aus ganzen, vollreifen Trauben. Uns hat der Moscato sehr gut geschmeckt. Zu den Edelbränden gab es passende Köstlickeiten aus der Region. Diesern Betrieb werden wir sicher bald besuchen.

Nach diesem Intermezzo schafften wir es in die Piemont-Halle. Große Namen, viele bekannte Winzer. Am Stand von Gianfranco Alessandria, einem kleinem Weingut in Monfort D’Alba wurden wir sehr nett von der Junior-Winzerin empfangen. Noch etwas müde von der ProWein Düsseldorf aber doch Begeisterung plauderten wir über unseren Besuch im Herbst 08 und über die neuen Weine. Sehr guter, fruchtiger Dolcetto und Barbera aber auch ein Top-Barolo. Auch bei Mauro Molino aus La Morra war bereits die Junge Generation aktiv. Schon bei unserem Besuch im Piemont haben uns diese Weine überzeugt. Dieser Betrieb bringt großartige Weine aus der Nebbiolo-Traube hervor.

Zu gerne hätte wir in dieser Halle weitergemacht, wäre da nicht die Chianti-Verkostung fixiert gewesen. Der Chianti-Messeauftritt beeindruckt mich Jahr für Jahr auf’s Neue. Hier kann man wirklich professionell verkosten. Wir haben schon am Morgen einen Termin für eine Stunde reserviert. Schon am Empfang erhalten wir ein Chianti-Buch mit allen Weinen im Detail und genug Platz für Verkostungsnotizen. Einen Stock höher wartet ein Tisch und die Liste aller verkostbaren Weine zur Auswahl. In aller Ruhe haben wir eine gut getroffene Auswahl verkostet. Eine Flasche mit Kork hat sich eingeschlichen, wurde aber sofort durch eine neue ersetzt. Fazit: Im Vergleich zum vorigen Jahrgang sind die Weine weicher und harmonischer geworden. Die beste Bewertung (unserer Meinung) bekam der Chianti Classico Reserva von Fattoria Le Fonti. Ein traditionell ausgebauter Sangiovese, nicht holzüberladen wie viele andere, sehr harmonisch und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt auch.

Zum Ausklang der Vinitaly sind wir nochmals in die Piemont-Halle gepilgert. Um unsere Lieblings-Distillerie kommen wir nicht herum. Berta. Seit Jahren zieht uns dieser Betrieb an. Ein Besuch im Herbst (siehe Artikel „in den Keller g’schaut“ hat uns dann entgültig zu Fans gemacht. Die Distilleria ist in Italien kein Geheimtipp mehr, weshalb es auch jedes Jahr zuwenig Tropfen davon gibt. Wir durften „Maggia“, „Bric del Gaian“ und den hochgeschätzten „Paolo“ verkosten. Dazu gab es dunkle Schokolade und Amarettini di Mombaruzzo. Wie jedes Jahr ein krönender Abschluß - wenn’s am Schönsten ist, soll man aufhören!







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen