Dienstag, 24. März 2009

In den Keller g’schaut


Meine Ambition zum Thema„Genuss“ hat mich schon zu vielen Betrieben im In- und Ausland geführt. Dabei habe ich sehr viel über das Land und die Leute aber auch über die Besonderheiten der Produkte und der Herstellung erfahren. Mit der Serie „In den Keller g’schaut“ möchte ich einige meiner Streifzüge vorstellen und zu Diskussionen anregen.
Zu Beginn möchte ich, etwas untypisch für einen Südburgenländer, mit Grappa beginnen. Und zwar mit meinem Lieblings-Grappa aus der Distilleria Berta aus dem Piemont. Der Familienbetrieb produziert seit 1947 feinste Grappe und genießt unter Freunden der edlen Spirituose Kultstatus. Vor mehr als 20 Jahren hatte Paolo Berta die damals wagemutige Idee, einen Tresterbrand in Holzfässern reifen zu lassen. Der Grappa, gebrannt aus dem Trester von Piemonteser Spitzenweingütern, erhalten durch den Ausbau in neuen Barriques aus Allier-Eiche ihre einzigartige Aromatik. 
Im November 2008 hatten wir im Rahmen einer Weinreise die Möglichkeit, den gesamten Betrieb zu besichtigen. Ich habe schon einige Brennerein von Innen gesehen, aber das hat alles übertroffen. Zu Beginn gab es eine Führung durch das sehr groß angelegte Brennerei-Museum. Darauf folgte die Brennerei und dann ging es weiter in einem Berta-Shuttle über Serpentinen in den Reifekeller. Was wir da gesehen haben, ließ unser Herz höher schlagen. Mehrere hundert Barrique-Fässer reifen bei klassischer Musik in einem riesigen unterirdischen Keller. Nach der Besichtigung ging es zur Beruhigung in den Verkostraum, wo wir sämtliche Tropfen verkosten (und auch kaufen) durften. Kaum zu glauben, was man aus der Moscato-Traube alles machen kann. Ein Besuch bei der Distilleria Berta kann ich jedem Piemontreisenden nur empfehlen. Unser SUV war zwar schon vollgepackt mit Barolos und Barberas aber eine „Halbjahres-Ration Berta“ passte noch ins Auto.


Mein persönlicher Tipp für Grappa-Freunde ist der „Bric del Gaian“ und für besondere Momente der „Paolo“.


Sonntag, 15. März 2009

Weine aus dem Piemont

Am Samstag, dem 14. März 2009, haben wir uns (Südburgenländische Weinfreunde) im Weingut Schützenhof eingefunden, um mitgebrachte Weine aus dem Piemont verdeckt zu verkosten. Dolcetto, Barbera, Barbaresco und Barolos und zwischendrin haben wir auch 2 Exoten versteckt.
Fazit: Es waren durchwegs Top-Weine dabei, aber auch viele Enttäuschungen. grundsätzlich waren wir alle begeistert, was eine Nebbiolo-Traube an Frucht und Kraft hervorbringt. Bei den Barolos schwankt die Qualität nach Jahrgang sehr. Der Sieger nach Punkten war der Barolo 1999 von Elio Altare gefolgt vom Barolo 2004 von Mauro Molino, der uns grundsätzlich positiv an diesem Abend aufgefallen ist.
















Hier die Fotogalerie zur Verkostung.

Bewertet wurde nach dem 20-Punkte Schema. Das Ergebnis hier in Kurzform:
  1. Barolo 1999 Elio Altare 18,92
  2. Barolo 2004 Mauro Molino 18,08
  3. L’Insieme 2006 Winzergruppe L’Insieme 17,17
  4. Barbera 2006 Mauro Molino 16,92
  5. Tornamira04 Disisa (Sizilien) 16,67
  6. Barolo 2004 Revello 16,42
  7. Barbera D’Alba 2007 Mauro Molino 16,30
  8. Barbaresco 2001 Piero Busco 15,83
  9. Barbera D’Asti Nizza Michele Chiarlo 15,75
  10. Senior 2005 Schützenhof 15,67
  11. Barbera 2006 Revello 15,42
  12. Nebbiolo 2007 Mauro Molino 15,25
  13. Dolcetto D’Alba 07 Gianfranco Alessandria 15,25
  14. Barolo 2003 Corino 15,00
  15. Nebbiolo Langhe 06 Corino 14,83
  16. Barolo 2003 Conterno 14,75
  17. Barolo 1998 Aldo Conterno 14,25
  18. Chianti 2005 Querciabella 13,33
Teilweise nicht bewertet (fehlerhaft):
Barolo Altare 2000, Barolo Veglio